
Am kommenden Donnerstag, 8. Mai 2025, lädt Lobetal um 10 Uhr zur Gedenkveranstaltung auf dem Lobetaler Waldfriedhof ein zur Erinnerung an die rund 600 Menschen, darunter viele Geflüchtete, die in den Jahren 1945 bis 1947 infolge von Krieg, Hunger und Krankheit in Lobetal verstorben sind. Diese wurden auf dem Friedhof in Massengräbern beigesetzt.
Vor 30 Jahren, am 7. Mai 1995, wurde ihnen zu Ehren und zur Erinnerung das Mahnmal „Schlagendes Herz“ errichtet. Dieses Herz aus Bronze – entworfen von Künstler Friedrich Schötschel – schlägt symbolisch weiter. Es erinnert daran, dass die Verstorbenen in unseren Herzen weiterleben.
Am Tag der Errichtung fand zuvor ein Gottesdienst zur Erinnerung an das Ende des Krieges und im Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus statt. In seinen Erinnerungen schilderte der damalige Pfarrer i.R. Wolfgang Caffier, der in der Zeit des Kriegsendes und unmittelbar danach als Vikar in Lobetal seinen Dienst versah, eindrücklich und bewegend die damalige Situation in Lobetal, die geprägt war von Hunger und Krankheit, Sterben und Tod. Rund 600 Menschen starben in den ersten beiden Nachkriegsjahren.
Das Mahnmal besteht aus einer Betonstele, die in der Mitte aufgebrochen und in deren Armierung ein bronzenes Herz eingebunden ist. Der inzwischen verstorben Bildhauer Friedrich Schötschel erklärte bei der Übergabe seines Werkes: „Zwar waren die meisten Opfer unbekannt, doch nichtsdestotrotz dem Schöpfer bekannt, bei Gott geborgen. Die Gestaltung soll an Ruinen erinnern, die das Bild in den Städten und Dörfern prägten. Gemeint sind neben den baulichen Zerstörungen aber auch die vielen menschlichen Ruinen, die zerstörten Schicksale und Hoffnungen.“
An der Feier werden die Geschäftsführerinnen der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Bürgermeister André Stahl sowie Ortsvorsteher Stephan Böttcher teilnehmen.